Homburg

Homburg
Họm|burg, der; -s, -s [nach dem vom späteren brit. König Eduard VII. bei einem Besuch in Bad Homburg getragenen Hut]:
bei offiziellen Gelegenheiten getragener, eleganter steifer Herrenhut aus Filz mit hohem Kopf u. leicht aufwärtsgerundeter Krempe.

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I
Họmburg,
 
der, -s/-s, hoher eleganter Herrenhut aus schwarzem oder grauem Filz mit hochgebogener, eingefasster Krempe; ursprünglich in Bad Homburg von der Höhe hergestellt, von dort aus um 1900 durch berühmte Kurgäste wie König Eduard VII. von England in Mode gebracht.
 
II
Họmburg,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Họmburg, Kreisstadt des Saar-Pfalz-Kreises, Saarland, 230 m über dem Meeresspiegel, 46 000 Einwohner; medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Universitätskliniken, Römermuseum im Stadtteil Schwarzenacker; Autozulieferindustrie, Brauerei; Schlossberghöhlen (größte Buntsandsteinhöhle Europas).
 
 
Altstadt mit Marktplatz (Häuser des 18. Jahrhunderts) und Freiheitsbrunnen zur Erinnerung an die Initiatoren des Hambacher Festes von 1832, P. J. Siebenpfeiffer und J. G. A. Wirth.
 
 
Eine römische Etappenstadt wurde 275 n. Chr. zerstört. Die der Siedlung des 12./13. Jahrhunderts den Namen gebende Hohenburg, vermutlich im 10. Jahrhundert gegründet, war im 12. Jahrhundert Sitz der Grafen von Homburg. Die Stadt (1330 Stadtrecht) kam 1449 an Nassau-Saarbrücken. Nach der Entvölkerung im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) ab 1648 Wiederbesiedlung durch Einwanderer. Unter wiederholter französischer Besetzung (1679-1714) Befestigung von Stadt und Hohenburg (heute Ruine) nach den Plänen von S. de Vauban (Festung 1714 geschleift); 1755 kam Homburg an Pfalz-Zweibrücken. Herzog Karl II. August ließ 1776-86 unter Leitung von J. C. Mannlich Schloss Karlsberg erbauen, das 1793 von französischen Revolutionstruppen zerstört wurde. 1793-1815 war Homburg französisch und gehörte 1816-1920 zu Bayern; 1920 kam es zum Saarland. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts Entwicklung zur Industriestadt im Grünen (über 40 % Waldanteil).
 
 
 2) Bad Họmburg v. d. Höhe, Kreisstadt des Hochtaunuskreises, Hessen, Kurort »vor der Höhe« des Taunus, 197 m über dem Meeresspiegel, 51 700 Einwohner; Sitz der Bundeswertpapierverwaltung und des Bundesausgleichsamtes, Städtisches und Hutmuseum, Schlossmuseum; Spielbank. Die eisenhaltigen Natriumchloridsäuerlinge, Kohlensäuregas- und Schlammbäder werden gegen Magen-, Darm-, Leber-, Stoffwechsel-, Herz- und Gefäßleiden angewendet. Homburg ist beliebter Wohnort am Rande des Ballungsraumes Rhein-Main und besitzt selbst vielseitige Industrie (Maschinen- und Apparatebau, Herstellung von elektroakustischen Geräten, Batterien u. a.).
 
 
Von der mittelalterlichen Burg ist nur der »Weiße Turm« erhalten. Das Schloss wurde etwa 1680-85 mit Kirche und einem Archivgebäude errichtet. Das Kurhaus (1841-43; Neubau 1950-52, 1984 umgebaut) liegt an dem von P. J. Lenné gestalteten Kurpark; Spielkasino (1834, nach Plänen von G. Moller), klassizistische Wandelhalle (1844), Kaiser-Wilhelm-Bad (1887-90), Russische Kapelle (1899), Monopteros (1911); Bahnhofsgebäude mit Fürstenbahnhof (1905-07).
 
 
Die um 1180 erstmals urkundlich erwähnte Burg der Herren von Hohenberg und Steden, seit etwa 1200 den Herren von Eppstein gehörend, sowie die im Tal liegende, vermutlich vor 770 gegründete Siedlung Dietigheim bildeten die Siedlungskerne der heutigen Stadt. Homburg erhielt vermutlich zwischen 1318 und 1335 Stadtrecht. 1583 fiel es an Hessen-Darmstadt, 1622-1866 war es Residenz der Nebenlinie Hessen-Homburg Landgraf Friedrich II. (Kleists »Prinz von Homburg«) ließ um 1680 Hugenotten und Waldenser in Homburg siedeln. Die seit römischer Zeit bekannten Salzquellen werden seit 1834 im Kurbetrieb genutzt. Mit der Errichtung der Spielbank (1841) stieg Homburg zu einem vom Hochadel bevorzugten Badeort auf. Ab 1866 zu Preußen, erhielt Homburg 1912 den heutigen Namen.
 
 
III
Họmburg,
 
Prinz von, Friedrich, Herrscher, Hessen-Homburg.
 

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Họm|burg, der; -s, -s [nach dem vom späteren brit. König Eduard VII. bei einem Besuch in Bad Homburg getragenen Hut]: bei offiziellen Gelegenheiten getragener, eleganter steifer Herrenhut aus Filz mit hohem Kopf u. leicht aufwärts gerundeter Krempe: Herren im H. schreiten Ehrenkompanien ab (Enzensberger, Einzelheiten I, 113).

Universal-Lexikon. 2012.

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